Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen, können für einander zum Segen werden

Hallo, lieber Mensch mit und hinter der Krankheit.
Vermutlich leben Sie mit der Diagnose Krebs. So wie ich. Und natürlich anders als ich. Jeder Krebs ist anders. Jeder Mensch ist anders. Trotzdem gibt es vieles, das wir teilen werden: Den Schreck oder Schock der Diagnose. Ängste. Schmerzen durch Operationen oder Behandlungen. Folgen davon. Flashbacks und Zukunftssorgen. Momente von Einsamkeit, wenn wir merken, dass das Mitgefühl der anderen nicht bis dahin reicht, wo wir selbst gerade sind.

Es gibt einen Ort jenseits von richtig und falsch. Dort treffen wir uns.

Rumi

Aus eigener Erfahrung und durch meine Arbeit mit ratsuchenden Menschen weiß ich, dass Sinnerfüllung auch mit einer größeren Erkrankung möglich ist und Freude neu erwachen kann. Alle meine Angebote zu Krebs spricht Liebe wollen einen behutsamen und verständnisvollen Umgang mit sich selbst fördern. Sie wollen die Selbstliebe stärken, die einer der größten Heilfaktoren für Körper und Seele ist.

In meinen Kursen geht es nicht darum, irgendein Wissen zu vermitteln, aus dem man ein „richtiges“ Verhalten bei Krebs ableiten könnte. Es geht mir vielmehr um diesen gemeinsamen Ort jenseits von richtig und falsch. Dorthin sind wir eingeladen. Jetzt und immer. Es gibt ihn in jedem und jeder von uns im Inneren – und man kann ihn auch im Außen entstehen lassen.

Durch neue Erfahrungen und Austausch können Menschen mit einem ähnlichen Schicksal einander unterstützen. Nicht indem sie sich das Belastende gegenseitig immer wieder erzählen und es beklagen. Sondern indem sie gemeinsam das Leben neu anschauen, weil es mit dieser Situation ja ein neues Leben ist – und auch sein will. Krebs fordert uns dazu auf, das Leben neu anzunehmen. Davon bin ich inzwischen tief überzeugt.

Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in Dich eindringt.

Rumi

Meine Einstellung als Therapeutin und Krebspatientin

Ich erlebe die Erkrankung als große Wegweisung. Meine Empfindung dazu ist ganz klar: Der Krebs ist kein Feind. Der Krebs ist ein Helfer. Er ist ein Bote, ein Gesandter der Seele. Als solcher will er unser Bestes. Er will nicht, dass wir sterben, er will, dass wir leben. Er mag der Beginn einer tieferen Heilung sein. Phasenweise zwingt er uns dazu, uns einer Verwandlung zu widmen, und beschleunigt sie vielleicht. Es ist eine Verwandlung, die eigentlich jeder Mensch durchlaufen muss, der das Leben ganz spüren will, bevor er es verlässt.
Wie jede ernste Krankheit kann Krebs unser Leistungsdenken aushebeln. Wenn wir es wollen und wenn wir Freude daran finden, schenkt er uns stattdessen ein Liebesdenken – und ein Liebeshandeln.

Über mich

2015 habe ich die Diagnose Bauchspeicheldrüsen-Krebs bekommen. Ende 2017 war eine zweite große Operation nötig. Heute jogge ich wieder durch Wiesen und Felder und kann mich meiner Tätigkeit als Therapeutin und Kursleiterin widmen, die ich sehr liebe. Es macht mir Freude von dem vielen Guten, das ich selbst erfahren habe, etwas weiterzugeben.

In meiner Arbeit mit Menschen, die von Krebs betroffen sind, schöpfe aus dem, was mich seit langem intensiv begleitet: die Praxis der Meditation und der Glaube, die Logotherapie von Viktor Frankl und Elisabeth Lukas, die Traumatherapie und embodimentfokussierte Formen der Selbsthilfe, die Resilienzforschung, das große Feld der Bewusstseinsarbeit, wie sie zum Beispiel Eckart Tolle lehrt – allem voran aber meine Erfahrungen als Patientin, mein Menschsein.

Anja Bayer, Logotherapeutin und Resilienzcoach

Mein Anliegen ist es, uns alle, die wir zurzeit mit dem Boten Krebs leben, zu einem fürsorglichen und bewussten Umgang mit uns selbst anzuregen. Bewusstheit, Verantwortungsfreude und Selbstliebe sind wunderbare Resilienzschutzfaktoren. Suchen wir sie, stärken wir sie.

Wenn Sie mehr über meinen beruflichen Hintergrund erfahren möchten, finden Sie ausführliche Informationen auf meiner Paxis-Hompage. Die Kursinhalte finden Sie hier.

Das Leiden macht den Menschen hellsichtig und die Welt durchsichtig.

Viktor Frankl

Radiointerview

In diesem 13 minütigen Radiobeitrag vom Dezember 2019 erzähle ich in der ersten Hälfte einiges zur Logotherapie. Kurz vor Minute 6 beginnt der Teil zu Krebs spricht Liebe, meinen persönlichen Erfahrungen und verschiedenen Aspekten von Krankheit und Heilung. Das Interview schließt mit einem kleinen Ausblick auf die Kurse.

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